Die Politik der rot-grünen Bundesregierung führte dazu, dass Deutschland zum Vorreiter beim Ausbau der Windenergie wurde. Dies zeigte sich besonders im Bereich der Windenergie, die in Deutschland auch durch die starke Förderung Auftrieb erhielt, so dass Ende 2003 über sechzig Prozent der in Europa installierten Windräder in Deutschland standen.
Moderne Technik
Die wachsende Größe der Anlage sorgte auch dafür, dass die bei ihnen zum Einsatz kommende Technik weiterentwickelt wurde. Dabei wurde die Leistung, die eine solche Anlage erzielen konnte, mithilfe innovativer Ideen und neuester Technik perfektioniert. Die Grundidee, die bereits in der Antike zur Anwendung kam, hat sich bis heute nicht wesentlich geändert: Der Wind trieb die Rotorblätter des Windrades an und diese Drehung erzeugte Strom. Die genaue Menge hing davon ab, mit welcher Geschwindigkeit sich das Windrad oder die Rotorblätter drehten. Je schneller sie sich drehten, desto mehr Strom konnte erzeugt werden, während sich umgekehrt langsame Umdrehungen negativ auf die produzierte Strommenge auswirkten.
Die Vorteile der Seeluft
Auf dem Meer weht der Wind beständiger und stärker als an Land. Was sich schon die Segelschiffe der Antike zunutze machten, führte in den letzten Jahren zu der Installation von Windparks auf dem Meer. Kein Wunder, denn den sogenannten Offshore-Windparks wurde ein großes Potenzial zugeschrieben. In Dänemark ging bereits im Dezember 2002 der damals größte Offshore-Windpark der Welt ans Netz, der genug Energie produzierte, um 150.000 dänische Haushalte zu versorgen. Von diesen beeindruckenden Zahlen motiviert, begann auch in Deutschland das Offshore-Fieber und seit Ende 2003 wurden auf einer Forschungsplattform in der Nordsee unter anderem die Bedingungen für Windkraftanlagen im Meer untersucht. Seitdem wurde nicht nur intensiv geforscht, sondern es wurde auch, seit der Inbetriebnahme des ersten, deutschen Offshore-Windparks, Strom vor den deutschen Küsten produziert und ins deutsche Stromnetz eingespeist.
Windenergie in Deutschland in Zahlen
Seit der feierlichen Inbetriebnahme der ersten Offshore-Windanlage im Jahr 2010 wurden zahlreiche weitere Offshore-Anlagen gebaut und in Betrieb genommen. Dennoch war die überwältigende Mehrheit der deutschen Windrädern auf festem Boden aufgestellt. Wenn man bedachte, dass die Möglichkeiten der Windenergie auf dem Meer erst seit einigen Jahren genutzt werden können, war die Zahl der Offshore-Anlagen mit 1.305 im Jahr 2018, dennoch sehr beeindruckend. Die Bedeutung, die die Windenergie in der Bundesrepublik seit einigen Jahren besaß, kann auch daran erkannt werden, dass sich hier insgesamt 30.518 Windräder drehten, die 59.313 Megawatt Strom produzierten. Der Nettoanteil der Windkraft an der deutschen Stromproduktion stieg damit bis heute auf 20,4 Prozent.