Die Begeisterung für das Solarzellenprojekt in der Sahara ist in den letzten Jahren merklich abgeflaut und fast vollständig aus den Nachrichten verschwunden. Doch während sich die Länder in Europa dem Kampf gegen den Klimawandel verschrieben und dafür den Ausbau der erneuerbaren Energien vorangetrieben haben, fand auch in Marokko ein Umdenken statt. Zunächst unbemerkt, ehe die Neuigkeit mit einem lauten Knall in den Nachrichten aufschlug.
Es wurde Licht
Marokko ist wegen seiner geringen Öl- und Gasvorkommen im Bereich der Energieversorgung auf Strom aus dem Ausland angewiesen und importiert mehr Strom als jedes andere Land in der Region. Diese Abhängigkeit ist gleichzeitig eine Schwachstelle der marokkanischen Wirtschaft, weshalb König Mohammed VI. einen Politikwechsel in diesem Bereich vollzogen hat. Damit die Abhängigkeit des Landes von Energieimporten sinkt, sollen verstärkt erneuerbare Energien zur Stromerzeugung genutzt werden.
Das Königreich hat sich das Ziel gesetzt, 42 Prozent seines Energiebedarfs bis 2020 aus erneuerbaren Energien zu gewinnen. Mit der finanziellen Unterstützung aus Deutschland hat Marokko 2016 das erste von vier geplanten Kraftwerken des weltweit größten Solarenergie Komplexes eröffnet. Dieses soll Strom für 350.000 Menschen erzeugen und trägt gleichzeitig dazu bei, Marokkos CO2-Emissionen um jährlich 240.000 Tonnen zu senken. Die Kraftwerke sind nach dem arabischen Wort für Licht benannt: Noor.