Im 19. Jahrhundert wurden die Windmühlen weiter verbessert, ehe ihnen mit der Dampfmaschine ein starker Konkurrent entgegentrat. Trotzdem kam es zunächst zu einem gleichzeitigen Wachstum, was auch mit den anfänglich höheren Kosten der Dampfmaschine zusammenhing. Erst in den 1880er-Jahren erreichten die Windmühlen in ihrer Funktion als mechanische Kraftquellen ihren Höhepunkt in Deutschland. Selbst am Ende des Jahrhunderts nutzten von etwa 150.000 Betrieben im Deutschen Reich noch 18.000 die Windkraft. Allerdings war die Leistung der Dampfmaschinen damals schon deutlich höher als die der Windmühlen, und so liefen die Dampfmaschinen den Windmühlen langsam den Rang ab und die Nutzung der Windmühlen ging zurück.
Der Wind und die Stromerzeugung
Doch auch wenn die Dampfmaschine die Windmühlen zurückdrängte, erlebten sie mit dem Beginn der Elektrifizierung gleichzeitig einen Bedeutungszuwachs im Bereich der Stromerzeugung. Ein windbetriebener Generator sorgte beispielsweise für elektrische Beleuchtung bei der Nansens Fram-Expedition, Ende des 19. Jahrhunderts. Außerdem wurde in Nordamerika die Westernmill eingesetzt, die sich bei Sturm aus dem Wind drehen konnte und sich so ohne weitere Intervention von außen vor möglichen Schäden schützte.
Einige dieser Mühlen sind in ländlichen Gegenden weltweit immer noch im Einsatz – teils als Antrieb für Wasserpumpen, teils zur Stromerzeugung an Orten, die fern der Netzversorgung liegen.